Michel Decoust
photo I. Jarsky
Michel Decoust
Concours de Rome, 1962
 

BIOGRAPHIE
Obwohl der 1936 geborene Michel Decoust seit seiner Jugend mit der Musik vertrautist, beginnt er seine Komponistenkarriere erst am Ende der 1950er Jahre. Der Verlauf seiner Karriere folgt verschiedenen Doppeloptionen,
zunächst derjenigen, die eine ganze Epoche der zeitgenössischen Ernsten Musik prägt: seriell komponieren oder nicht, sich einer avantgardistischen Strömung anschließen oder nicht. Eine Alternative, die Decoust zu umgehen und zu
meistern weiß, denn er ist zugleich ein Preisträger des Prix du Rome (1963) und der Auslöser eines Kunstskandals, der sich an einem experimentellen, für das Orchestre National de France geschriebenen und in der Kathedrale von Royan
1967 uraufgeführten Werk entzündet.
Nach anfänglichen Zweifeln, ob er eine Komponisten-oder eine Dirigentenkarriere verfolgen soll, entscheidet er sich schließlich für die Ausübung beider Tätigkeitkeiten (er dirigiert bis an das Ende der 1980er Jahre). 1973 gründet
er mit Irène Jarsky und Martine Joste das Conservatoire de Pantin, nachdem er, auf den Ruf Marcel Landowskis, zwischen1967 und 1971 an der Gründung des Orchestre des Pays de la Loire mitgewirkt hat.
1975 bestellt ihn Pierre Boulez zum Leiter der pâdagogischen Abteilung des IRCAM, wo er stärker an der Suche nach neuen Analyse- und Unterrichtsmethoden interessiert ist als am Computer selbst. Er kehrt anschließend an das Kulturministerium zurück, wo er verschiedene
Forschungsabteilungen schafft und unterhält. Michel Decoust ist somit der Botschafter zw eier Welten, so als ob sein eigener künstlerischer Werdegang (der ihn von einer klassischen Ausbildung am Conservatoire zur konzeptuellen
Musik und letztlich zu einer regelrechten Befreiung von jeglichem ästhetischen Diktat geführt hat) hier seine raison d’être gefunden hätte.
Michel Decoust, der sich selbst als «Unternehmer» und «Reichsgründer» de.niert, musste naturgemäß jede Form der Schulenbildung ablehnen: am Beginn seiner Karriere zogen ihn sowohl die Konzerte des «Domaine musical», als
auch im Radio France an. Vierzig Jahre später komponiert er seine erste Oper ohne irgendeine seiner früheren Etappen zu verleugnen. Die Stimme nimmt übrigens in seinem Schaffen einen bevorzugten Platz ein.
Hélène Pierrakos

 

1980 - Chevalier de l'Ordre des Arts et lettres
1987 - Chevalier de la Légion d'Honneur
1988 - Grand Prix de la SACEM
1991 - Officier de l'Ordre National du Mérite

 
1967-68 - Professeur de composition aux Cours d'été de Dartington College (Grande Bretane)
1967-70 - Animateur musical régional. Mise en place de l'Orchestre Philarmonique des Pays de Loire
1970-72 - Responsable des Activités musicales à la maison de la Culture de Rennes, puis de Nevers
1972-76 - Fondateur-Directeur du Conservatoire Municipal de Musique de Pantin
1975-79 - Responsable du Département Pédagogique de l'IRCAM
1979-91 - Inspecteur Général de l'Enseignement Musical au Ministère de la Culture
1991-94 - Détaché au district de l'agglomération de Montpellier en qualité de Directeur Général de l'Enseignement Spécialisé de la Musique, de la danse et de l'Art dramatique
1994-2001 - Réintègre le Ministère de la Culture, est chargé de l'enseignement
depuis 2001 - Successivement :
- Président du CEFEPEDEM de Lorraine
- Président de la Fondation Francis et Mica Salabert


1949-50 et 1956-65 : CNSM de Paris :
- 1re Médaille de Solfège Spécialisé (Y. Desportes).
- 1er Prix de Direction d’Orchestre (L. Fourestier).
- 1er Prix d’Harmonie (G. Dandelot).
- 1er Prix d’Analyse (O. Messiaen).
- 2e Prix de Contrepoint (Y. Desportes).
- 2e Prix de Composition (D. Milhaud, J. Rivier).
- Grand Prix de Rome.
- Prix International de Composition Ambron, Almagia-Sienne (Italie).
- 2e Prix de Direction d’Orchestre de Besançon.
1964-65 : Kurs für Neue Musik - Köln (Stockhausen, Boulez) (Allemagne)
1965 : Cours de Direction d’Orchestre - Bâle (Boulez) (Suisse).